Halo, a Movie
virale Kampagne

für ein xbox Game

Character-Design Im Bild nebeneinander: die drei Hauptfiguren, die im Xbox-Film um das Spiel Halo kämpfen. Links: ein Business-Typ, in der Mitte Manfred mit Baseball-Mütze und rechts ein typischer Zocker

Für den Xbox360 Blockbuster Halo 3, den der Spieleentwickler Bungie für Microsoft entwickelte, produzierte ich diesen 2D-Animationsfilm. Er war Teil der deutschen Viral-Kampagne für das Computerspiel. Da der Film nicht zur Werbekampagne gehörte, die den Systemseller direkt bewarb, hatte ich alle inhaltlichen Freiheiten. Das Xbox-Spiel wurde von Bungie unter krasser Geheimhaltung produziert. Noch nicht einmal die Werbeagentur, die Teaser direkt für das Spiel entwickeln sollten, wussten was den Gamer inhaltlich erwartet.

So entstand auf Agentur-Ebene ein absolut wunderbarer und kunstvoller Trailer. Voll kriegerischem Pathos und unterlegt mit Chopin, während mein Werk die Schlacht um das letzte noch verbliebene Halo3-Game in einem Elektronik-Discounter beleuchtet. Aber natürlich wird mein Drama dann doch von einem Happy End gekrönt. Soviel sei schon mal verraten.

Produktion

Der ca. 10-minütige Film wurde von mir mit Adobe Flash (das heutige Adobe Animate) produziert. Für die Idee, Sprachaufnahmen, Illustrationen und Animation hatte ich ziemlich genau drei volle Monate Zeit. War dann auch ziemlich stressig, da ich die Zeit buchstäblich bis zur letzten Sekunde ausgereizt habe. Es war eben sehr aufwendig. Am 25.09.2007, zum Release von Halo3 ging der Kurzfilm online und war in die deutsche Halo-Werbekampagne integriert.

Der Film handelt von drei recht unterschiedlichen Charakteren, die alle ziemlich scharf auf das neue Halo-Game aus dem Hause Microsoft sind. Gegen Ende des Films treffen sie im Blödia Markt aufeinander – und stellen fest, dass nur noch ein einziges Spiele-Exemplar auf der Euro-Palette liegt. Mit schweren Kampfspuren schafft es jedoch jeder von ihnen zurück aufs heimische Zocker-Sofa. Dort sind die Streithähne, ohne es zu wissen, wieder miteinander verbunden. Diesmal aber glücklich vereint. Xbox-Live sei Dank!

Background- und Character-Design

Die Illustration der Umgebungen und das Character-Design hat mir großen Spaß gemacht. Ich fand den Gedanken reizvoll, dass sich die Gamer-Community mittlerweile aus ganz unterschiedlichen Typen zusammensetzt und nicht mehr dem Klischee  des blasse Nerds entspricht. Aber mit den Klischees im Einzelfall hab ich dann natürlich doch gerne gespielt.

Da ist der prollige Zocker mit Tuning-Karre ist, der aber total unter der Fuchtel seiner Freundin steht. Dann Muttersöhnchen Manfred, der schon in meinem ersten Xbox-Film einen starken Auftritt hatte. Oder der Business-Typ, der durchs Leben rast, um beim Zocken Dampf abzulassen. Leider konnte ich viele Ideen nicht bzw. nicht so wie in meiner Vorstellung verwirklichen, da der Zeitrahmen für die Produktion sehr eng war. Aber unterm Strich gehört das ja zum Berufsalltag. Ich bin daher vor allem mit dem grafischen Look des Film zufrieden.

Prop-Design: auf der Illustration ist ein alten Röhrenfernseher zu sehen, auf ihm läuft das Arcade-Game Pack Man, obwohl die Xbox von der Rechenpower viel mehr leisten kann.

Wenn High Tech auf 60er-Jahre Tapete trifft: Die Xbox 360 schafft es sogar Spiele wie Pac Man zu emulieren. Illustriert (und animiert) habe ich alles direkt in Adobe Animate (ehemals Flash).

Halo, a Movie

Der Film war ursprünglich in die deutsche Halo-Kampagne im Flash-Format integriert und wurde auf jedem Rechner, auf dem man sich ihn ansah, in Echtzeit berechnet. Nachträglich konnte ich ihn aufnehmen und habe ihn auf meinen Youtube-Kanal hochgeladen. Auch wenn Flash damals sehr gute grafische Möglichkeiten und sehr effiziente Werkzeuge zum Illustrieren hatte, war der Umstand nicht gut rendern zu können einer der Gründe, warum ich auf die Software von ToonBoom Harmony umstieg. Mit ihr habe ich “Immun im Cartoon” und einen Film über Verkehrserziehung für den ADAC produziert.

Der Zusatz Halo, a Movie (Not produced by Peter Jackson) war dem Umstand geschuldet, dass damals spekuliert wurde, das er damals auch einen Halo Film drehen wollte. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob Jackson mein Werk gesehen hat und seitdem deshalb lieber nur noch als Produzent tätig ist. Das lag nicht in meiner Absicht!

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